Berlin, den 03.08.2022. Die Arbeiterwohlfahrt spricht sich strikt gegen das von Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf vorgeschlagene Renteneintrittsalter von 70 Jahren aus und kritisiert den Vorstoß scharf. Dazu erklärt Kathrin Sonnenholzner, Vorsitzende des Präsidiums der Arbeiterwohlfahrt:
„Gerade für Menschen in Berufen, die physisch oder psychisch ihren Zoll fordern, bedeutet die Erhöhung der Regelaltersgrenze de facto eine Rentenkürzung, denn sie werden es kaum schaffen, noch länger zu arbeiten. Wir sprechen hier vor allem von denjenigen, die wir inzwischen systemrelevant nennen, von der Kassiererin bis zum Pfleger. Ihnen gegenüber ist es geradezu ein Hohn, solche Vorschläge wieder und wieder zu unterbreiten. Stattdessen brauchen wir Gehaltsstrukturen, die eine auskömmliche Rente ermöglichen und nicht in die Altersarmut treiben oder zu Arbeit über die körperlichen Grenzen hinaus zwingen. Die Rentenversicherung in ihrer jetzigen Form kann dabei weiter funktionieren – wenn wir sie an der richtigen Stelle reformieren. Dafür müssen wir ihre Finanzierungsbasis stärken: Alle müssen einzahlen und alle Einnahmen systematisch verbeitragt werden. Was wir brauchen, ist eine solidarische Bürgerversicherung, keine Rentenkürzungen über Umwege.“
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Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Sie wird bundesweit von über 300.000 Mitgliedern, mehr als 72.000 ehrenamtlich engagierten Helfer*innen und rund 242.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen.
Quelle: AWO-Bundesverband e.V.