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Umfrage in Einrichtungen und Beratungsstellen: sozialer Infrastruktur droht das Aus

Berlin, den 21.09.2023. Die Arbeiterwohlfahrt warnt angesichts der drohenden Kürzungen im Bundeshaushalt vor einer Kettenreaktion in der sozialen Versorgung in Deutschland.

Der Wohlfahrtsverband hat von Juni bis September 2023 eine Befragung in seinen Einrichtungen und Diensten zur Entwicklung von Arbeitsbelastung und Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten durchgeführt. Parallel besuchten die AWO-Präsident*innen Kathrin Sonnenholzner und Michael Groß AWO-Projekte in ganz Deutschland, um die Situation der Praktiker*innen vor Ort zu sondieren.

Die Auswertung der erhobenen Daten und Fallbespiele sei alarmierend, so der Verband. Dazu erklärt Kathrin Sonnenholzner, Präsidentin der Arbeiterwohlfahrt:

„Ursprünglich wollten wir uns ein Bild davon machen, wie die zunehmende Zahl von Einsamkeit und Armut betroffener Menschen sich auf die soziale Infrastruktur auswirkt. Gibt es überhaupt genügend Angebote, um die Betroffenen aufzufangen? Und halten die bestehenden Strukturen dem wachsenden Druck stand? Dann traf uns mitten in der Sommerreise die Ankündigung des radikalen Sparhaushaltes. Aus unserer Sicht ist das eine Katastrophe mit Ansage, die nicht nur einzelne Menschen im Stich lässt, sondern einen Zusammenbruch der sozialen Versorgung insgesamt drohen lässt.“

Michael Groß, Präsident der Arbeiterwohlfahrt: „Wir sehen ganz deutlich, dass die soziale Versorgung vielerorts nur noch durch viel guten Willen und Aufopferungsbereitschaft aufrechterhalten werden kann. Die Lage ist mehr als prekär. Das bedeutet ganz konkret, dass Menschen, die Hilfe brauchen, abgewiesen werden müssen. Viele Mitarbeitende und Ehrenamtliche sind hoch belastet oder überlastet und die Anforderungen steigen insbesondere in strukturschwachen Quartieren täglich. In diese Lage hinein massiv den Sozialstaat zusammenzukürzen, kann man nur als unverantwortlich bezeichnen. Gerade jetzt müssen wir in Menschen und soziale Strukturen investieren. Viele fühlen sich politisch übergangen und wir verlieren sie als wichtige Stützen unserer Gesellschaft.“

Die Ergebnisse der Umfrage und Vor-Ort-Begehungen stellt die Arbeiterwohlfahrt am 5. Oktober im Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin und im Livestream vor.

Wir freuen uns, Sie vor Ort oder im Live-Stream zu begrüßen. Wir bitten um eine formlose Anmeldung für die Veranstaltung bis zum 3. Oktober 2023 per E-Mail unter presse@awo.org. 

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Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Sie wird bundesweit von über 300.000 Mitgliedern, mehr als 72.000 ehrenamtlich engagierten Helfer*innen und rund 242.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen.


Quelle: AWO-Bundesverband e.V.

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