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UN zeichnet Rostocker Gemeinschaftsgarten aus

In Kooperation mit der Uni Rostock erlernen Kita-Kinder, Schüler und Studierende in der Anlage „Weiße Rose“ ökologisches Gärtnern

Der Erlebnisgarten der Kleingartenanlage „Weiße Rose“ in der Rostocker Südstadt ist am Montag von der UN-Dekade für biologische Vielfalt ausgezeichnet worden. „Mit unserem Gemeinschaftsgarten ist es uns gelungen, einen Raum für Begegnung und Bildung zwischen den Generationen zu schaffen“, sagt Bernd Weichmann. Der 36-Jährige ist Vorsitzender des Kleingartenvereins „Weiße Rose“.

Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für biologische Vielfalt erklärt. Grund ist ein kontinuierlicher Rückgang an Artenvielfalt in fast allen Ländern der Erde. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ruft die Staatengemeinschaft die Weltöffentlichkeit auf, sich für die biologische Vielfalt einzusetzen. Entsprechende Projekte werden ausgezeichnet – so nun auch in Rostock.

Im Frühjahr 2017 hat der Kleingartenverein „Weiße Rose“ den Erlebnisgarten gegründet. „Die Parzelle wurde damals frei und wir überlegten uns, was wir öffentlichkeitswirksam tun können, um uns zu verjüngen“, blickt Weichmann zurück. Heute können angehende Grundschullehrer der Universität Rostock den Garten als „Reallabor“ nutzen und Projekte initiieren. Kinder der Kita Rappelkiste und Schüler der Don-Bosco-Schule schauen regelmäßig vorbei, um das ökologische Gärtnern zu erlernen.

Der Nachwuchs sät, erntet und kocht. „Alle können mitplanen und mitentscheiden“, sagt Doktorand Frederik Ernst, der das Projekt wissenschaftlich betreut. Zuletzt sind Möbel gebaut und eine Kräuterspirale angelegt worden. Den Studierenden steht der Garten zwei Semester lang als Lernort zur Verfügung. Fachliche Unterstützung erhalten sie von verschiedenen Netzwerkpartnern, wie „Natur im Garten“, „Kurze Wege Bunte Höfe“, „Power on“, „Ackerdemia“ und „Bunte Höfe“. „Das Projekt soll für Nachhaltigkeit sensibilisieren und Wissen weitergeben“, sagt Ernst. Bei den Studierenden kommt das Angebot gut an, berichtet Carmencita Galla (33) vom Fachschaftsrat des Grundschullehramtes an der Uni Rostock. „Es gibt immer mehr Schulgartenprojekte und die Studierenden haben so die Möglichkeit, sich darauf vorzubereiten“, sagt Galla. Der Vorsitzende des Verbandes der Gartenfreunde Rostock, Matthias Schreiter, spricht von einem besonderen Projekt. „Es ist ein Beispiel dafür, wie wir Nachwuchs heranziehen und junge Familien dafür gewinnen wollen, einen Kleingarten zu nutzen“, sagt Schreiter. Der Verband unterstützt das Projekt mit professionellen Fachberatungen. Was Schreiter auffällt: „Es gibt viele ältere Kleingärtner in der Anlage, die in dem Gemeinschaftsgarten ehrenamtlich mitarbeiten.“

Auch die Stadt begleitet das Projekt aktiv. Insgesamt hat das Rathaus seit 2017 bereits 20 000 Euro an Fördergeldern bewilligt. Damit wird auch eine Entwicklung in Gang gesetzt: „Die Schulgärten kommen wieder in die Kleingartenanlagen, statt an den Schulen angelegt zu werden“, sagt Schreiter. Kleingärtner können helfen, die Gärten am Leben zu halten, wenn zum Beispiel Ferien sind.

Im Rostocks Kleingartenwesen hat das Projekt bereits erste Nachahmer gefunden. „Andere Vereine fragen uns, wie wir das machen“, sagt Weichmann. In den Kleingartenanlagen „An der Jägerbäk“ und „Am Moor“ in Warnemünde seien ähnliche Projekte gestartet worden.

Quelle: OZ Rostock

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