Berlin, den 18.11.2024. Laut aktuellem Barmer Pflegereport drohen massive Kostensteigerungen in der Pflegeversicherung. Dazu erklärt Kathrin Sonnenholzner, Präsidentin der Arbeiterwohlfahrt:
„Es ist seit Jahren bekannt, dass das Pflegesystem in Deutschland auf tönernen Füßen steht und endlich solide ausfinanziert werden muss. An dieser Aufgabe ist nun mindestens die dritte Bundesregierung in Folge gescheitert. Dabei liegen die notwendigen Maßnahmen und Konzepte längst auf dem Tisch: Versicherungsfremde Leistungen müssen aus Steuermitteln finanziert werden – einschließlich der über fünf Milliarden Euro Kosten, die in der Corona-Krise den Pflegekassen aufgebürdet wurden – und die Einnahmen der Pflegeversicherung müssen solidarisch und paritätisch im Umlagesystem erweitert werden. So gelänge auch eine Entlastung der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen vor finanzieller Überforderung. Wenn die nächste Bundesregierung wieder nichts tut, werden das die Pflegebedürftigen und ihre Familien vermutlich nicht überstehen. Deshalb muss spätestens die nächste Regierung eine Finanz- und Strukturreform der Pflegeversicherung schnellstmöglich auf den Weg bringen.“
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Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Sie wird bundesweit von über 300.000 Mitgliedern, mehr als 72.000 ehrenamtlich engagierten Helfer*innen und rund 242.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen.
Quelle: AWO-Bundesverband e.V.