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Die Gleichstellungstrategie ist ein erster wichtiger Schritt zu mehr Geschlechtergerechtigkeit

Berlin, 08.07.2020 Die Bundesregierung hat gestern die erste ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie verabschiedet und damit eine zentrales Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt. Unter dem Titel „Stark für die Zukunft“ sind in der Strategie neun Ziele festgelegt, die die Gleichstellung der Geschlechter voranbringen sollen. Ausgehend von den Ergebnissen des Zweiten Gleichstellungsberichts der Bundesregierung und dem gleichstellungspolitischen Leitbild der gleichen Verwirklichungschancen für alle Geschlechter im Lebensverlauf, steht nicht nur Gleichberechtigung im Erwerbsleben, sondern bspw. auch die Aufwertung sozialer Berufe und die bessere Verteilung von privater Fürsorge-Arbeit im Fokus der Strategie.

„Die Corona-Krise hat die gleichstellungspolitische Schieflage in unserer Gesellschaft noch sichtbarer gemacht und gleichzeitig die Notwendigkeit, strukturelle Reformen auf den Weg zu bringen, drastisch erhöht. Daher begrüßen wir grundsätzlich die Verabschiedung der Gleichstellungsstrategie und sehen diese als ersten wichtigen Schritt zu einer Verantwortlichkeit aller Ressorts für das Ziel einer geschlechtergerechteren Gesellschaft“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Wolfgang Stadler.

In der Gleichstellungsstrategie werden die im Koalitionsvertrag vereinbarten Vorhaben im Bereich Frauen- und Gleichstellungspolitik in 67 Maßnahmen zusammengefasst. Das verbindende Element bspw. einer konkreten Vision von Geschlechtergerechtigkeit oder die wirkliche Verpflichtung aller Ressorts, die Strategie zur Grundlage aller ihrer eigenen Gesetzesvorhaben zu nehmen, fehlt hingegen. Auch gibt es keine strategischen Ziele oder Überlegungen, die über diese Legislaturperiode hinausgehen.

„Die heute verabschiedete Gleichstellungsstrategie zeigt gerade im Hinblick auf ihre Lücken, wie wichtig die schnelle Einsetzung eines gut ausgestatteten Gleichstellungsinstituts auf Bundesebene ist“, sagt Wolfgang Stadler. „Nur mit ausreichenden Ressourcen und Kompetenzen wird die Umsetzung und Weiterentwicklung der Gleichstellungsstrategie möglich sein, um damit langfristig einer geschlechtergerechten Gesellschaft näher zu kommen.“

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Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird bundesweit von über 312.000 Mitgliedern, mehr als 82.000 ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern sowie rund 237.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen.

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Quelle: AWO-Bundesverband e.V.

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