Liebe Freundinnen und Freunde der AWO, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sehr geehrte Damen und Herren,
auch bei uns in Rostock steht der 1. Mai in diesem Jahr unter einem besonderen Vorzeichen. Wir alle können den „Tag der Arbeit“ nicht wie gewohnt begehen: Nicht auf der traditionellen Maifeier der Gewerkschaften des DGB auf dem Kastanienplatz, die erstmals wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, und auch nicht – vielleicht wie sonst – gemeinsam mit unseren Familien und Freunden in einem Café oder Ausflugslokal.
Doch gerade jetzt gilt: der 1. Mai ist der Tag der Arbeiterbewegung, aus der unsere AWO hervorgegangen ist. Es war und ist der Tag der ArbeitnehmerInnenrechte und der Solidarität! Solidarität, die ganz besonders Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gerade in den letzten Wochen tagtäglich bewiesen haben. Lassen Sie mich deshalb den Maifeiertag zunächst einmal zum Anlass nehmen, Ihnen für Ihren großartigen Einsatz gerade in der letzten Zeit ganz herzlich Dank zu sagen.
In den ganz unterschiedlichen Bereichen waren (und sind) Sie unter teils erheblich erschwerten Bedingungen für andere Menschen da. Manche von Ihnen haben dabei auch die Gefährdung Ihrer eigenen Gesundheit in Kauf genommen. Ich denke hier natürlich u.a. an alle unsere MitarbeiterInnen in den ambulanten und stationären Einrichtungen der Pflege. Vielen Dank für Ihren Einsatz!
Diejenigen von Ihnen, die Ihren Arbeitsalltag in das „Home Office“ verlegen mussten, haben mitgeholfen, die Funktionsfähigkeit der Rostocker AWO auf diese Weise aufrecht zu erhalten. Manche von Ihnen haben, fern von dem bisherigen Betätigungsfeld, in anderen Abteilungen der Rostocker AWO mit ausgeholfen. Auch hierfür herzlichen Dank.
Auch wenn unsere Seniorentreffs geschlossen bleiben mussten. Viele von Ihnen waren für die SeniorInnen aus den Stadtteilen – mindestens als „offenes Ohr“ am Telefon – eine wichtige Stütze im veränderten, eingeschränkten und teilweise von Sorgen geprägten Alltag. Auch dafür herzlichen Dank.
Ich möchte auch denen Dank sagen, die beispielsweise durch ihr Engagement dafür gesorgt haben, dass sich die besonders von der Kontaktsperre betroffenen BewohnerInnen unserer Pflegeeinrichtungen z.B. über liebe Briefpost freuen konnten, oder die etwa fleißig Mund- und Nasenschutz u.a. für ihre KollegInnen genäht haben. Ebenfalls ein großartiges Engagement. Dem Einsatz von Ihnen Allen ist zu verdanken, dass die AWO Rostock bis jetzt relativ gut durch diese Zeit gekommen ist – oder dass, wie man so sagt, „der Laden – unsere AWO – weiter läuft“.
Kurz: Sie alle zeigten – und zeigen – Solidarität. Herzlichen Dank! Neben dem Dank gilt es aber zum 1. Mai auch unmissverständlich zu fordern, dass die für unser Gemeinwesen unverzichtbare Soziale Arbeit nun – endlich! – den gesamtgesellschaftlichen Stellenwert und die Wertschätzung erhält, die sie verdient. Deswegen gilt das, was vor Corona bereits galt, jetzt umso mehr: gemeinsam mit den Gewerkschaften des DGB die politische Forderung nach fairer tariflicher Bezahlung, nach beruflicher Qualifikation und Fortbildung, nach besseren
Arbeitsbedingungen einschließlich einem besseren Gesundheitsschutz! Und vor Ort bei uns in Rostock sollten wir z.B. schauen, ob und wie die Arbeitsbedingungen unserer MitarbeiterInnen, z.B. in der Pflege, aufgrund der in der Zeit der Pandemie gesammelten Erfahrungen vielleicht verbessert werden können. Möglicherweise lassen sich ja – in Abstimmung mit dem Betriebsrat – auch z.B. Arbeitszeitmodelle zukünftig mitarbeiterfreundlicher gestalten.
Lassen Sie mich den Maifeiertag schließlich auch zum Anlass nehmen, Matthias Siems ganz herzlich für seine Arbeit als Geschäftsführer zu danken. Wie Sie wissen, war die Tätigkeit von Herrn Siems von vornherein für die Zeit von Dezember letzten Jahres bis Ende April diesen Jahres angelegt. Herr Siems hat mit seinem Einsatz ebenfalls große Solidarität mit der AWO und ihren Werten bewiesen. Er hat sich mit voller Energie seiner Aufgabe gewidmet und sich und seine Gesundheit dabei ebenfalls, ganz besonders in den letzten Corona-geprägten Wochen, nicht geschont.
Pünktlich zum Monatsanfang dürfen wir nun Lars Hinneburg als neuen Geschäftsführer in der AWO Rostock begrüßen. Uns allen, nicht zuletzt Matthias Siems, war es wichtig, dass es nun zu einem möglichst nahtlosen Übergang in der Geschäftsführung kommt. Lars Hinneburg hat sich in den letzten Wochen bereits einen ersten Eindruck von seinem neuen beruflichen Wirkungskreis verschaffen und viele Gespräche führen können.
Herzlich Willkommen, Lars Hinneburg – wir alle freuen uns nun sehr auf die Zusammenarbeit!
Am Schluss lassen Sie mich bitte sagen: Die letzten Wochen waren für alle Beteiligten anstrengend, belastend, für manche in ihrer persönlichen Situation auch zermürbend. Wir alle wissen heute auch nicht genau, wie sich die Corona-Problematik in nächster Zeit weiterentwickeln und wie das Virus unsere Arbeits- und Lebensumstände noch beeinflussen wird. Aber wir wissen, dass uns eine solidarische Gesellschaft am (AWO-)Herzen liegt – lassen Sie uns in diesem Sinne den 1. Mai begehen.
Meine Kollegin und meine Kollegen aus dem ehrenamtlich tätigen Kreisvorstand der Rostocker Arbeiterwohlfahrt und ich persönlich wünschen Ihnen und Ihren Familien Gesundheit und Kraft und – trotz aller Umstände – einen frohen 1. Mai!
Herzlich Ihr
Christian Kleiminger
Vorsitzender des Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Rostock e.V. und der Gesellschafterversammlung der AWO-Sozialdienst Rostock gGmbH