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Information von Sozialministerin Stefanie Drese zu den Weihnachtstagen: Bitte an die Angehörigen von Bewohnerinnen und Bewohnern von vollstationären Pflegeeinrichtungen und besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Angehörige,

seit Monaten kämpfen wir gemeinsam gegen das Coronavirus. Dieser Kampf verlangt uns allen viel ab. Kein Bereich unseres bisherigen Lebens bleibt verschont. Das kostet Kraft und Nerven, gerade wenn Sie Angehörige in Pflegeeinrichtungen oder besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe haben. Ich wende mich vor diesem Hintergrund mit einer großen Bitte an Sie.
Die Weihnachtstage und der Jahreswechsel stehen vor der Tür. Das ist die Zeit der Familie und der Freunde. Es ist die Zeit, in der wir uns besinnen, uns beschenken und in der wir auch miteinander feiern und fröhlich sind. Viel Wärme zieht durch unsere Stuben. Da ist es verständlich, wenn Sie in diesem herausfordernden Jahr Ihre Lieben zu sich nach Hause holen wollen. Allerdings bitte ich Sie vorher noch einmal innezuhalten. Weihnachten muss in diesem Jahr anders als sonst begangen werden.

Ihre Lieben gehören zu denjenigen, die einen ganz besonderen Schutz vor dem Coronavirus benötigen. Sie sind auf Grund Ihres Alters oder der Vorerkrankungen besonders gefährdet, schwer zu erkranken, ja zu sterben, wenn sie sich mit dem Coronavirus anstecken. Deshalb bitte ich Sie hiermit noch einmal gut darüber nachzudenken, ob und unter welchen Bedingungen, Sie Ihre Lieben zu sich nach Hause holen und wie die Weihnachtstage bei Ihnen ablaufen sollen. Wägen Sie bitte ab, ob Sie Ihren Angehörigen zu sich in die Häuslichkeit holen, oder ob Sie in diesem Jahr einen Besuch in der Einrichtung oder dem Angebot vorziehen, um Ihren Angehörigen die Quarantänezeit zu ersparen. Das ist eine sehr persönliche, individuelle und sehr schwere Entscheidung, die letztendlich nur Sie unter Abwägung aller Argumente treffen können.

  • Begeben Sie sich vor dem Besuch in Selbstisolation.
    Denken Sie zuerst daran, sich selbst vor dem Besuch des oder der Angehörigen bei Ihnen zu Hause mehrere Tage in Selbstisolation zu begeben. Verzichten Sie auf Kontakte, treffen Sie sich nicht mit Freunden, auch nicht mit nur einem Haushalt. Wenn es möglich ist, arbeiten Sie im Homeoffice und verzichten Sie auf die Benutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs.

  • Lassen Sie weiteren Besuch nur zu, wenn Sie sicher sind, dass sich dieser ebenfalls in Selbstisolation begeben hat oder besondere Schutzmaßnahmen trifft.
    Wenn Ihre Angehörige oder Ihr Angehöriger bei Ihnen zuhause ist, halten Sie weitere Kontakte auf ein Mindestmaß begrenzt. Ich weiß, wie schwer das fällt. Aber Sie müssen aus Liebe zu Ihren Angehörigen ein hohes Verantwortungsbewusstsein zeigen. Gehen Sie deshalb bitte fürsorglich und konsequent mit sich selbst und anderen Familienmitgliedern um.
  • Beachten Sie strikt und konsequent die allgemeinen und besonderen Hygiene- und Schutzmaßnahmen auch in der Häuslichkeit.
    Prävention ist der beste Schutz. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie einen wichtigen Beitrag zum wirksamen Schutz gegen die Infektion mit dem Coronavirus leisten.
    Waschen Sie regelmäßig und gründlich Ihre Hände mit Wasser und Seife und mindestens 20 Sekunden lang.
    Niesen oder husten Sie in die Armbeuge oder in ein Taschentuch. Verwenden Sie Papiertaschentücher, die Sie nur einmal benutzen und dann wegwerfen. Waschen Sie sich nach jedem Husten und Naseputzen sorgfältig die Hände.
    Halten Sie mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Menschen. Verzichten Sie auf Händeschütteln und Umarmungen. Achten Sie besonders auf die Einhaltung dieser Regeln, wenn Mitglieder Ihrer Familie sich vorher nicht in Selbstisolation begeben haben oder begeben konnten.
    Überlegen Sie bitte, ob Sie auch zu Hause einen Mund-Nase-Schutz tragen. Ein nichtmedizinischer Mund-Nase-Schutz kann dazu beitragen, dass Tröpfchen aus Speichel oder Rachensekreten beim Ausatmen, Sprechen, Niesen oder Husten zurückgehalten werden und andere Menschen nicht treffen. Bitten Sie diejenigen Angehörigen, die sich vorher nicht in Selbstisolation begeben haben oder begeben konnten besonders um Einhaltung dieser Regel.

Sprechen Sie mit Ihrem Angehörigen über die Zeit nach dem Aufenthalt in der Familie.
Wenn Ihr Angehöriger wieder ins Pflegeheim oder das Angebot zurückkehrt, wird sie oder er sich für eine gewisse Zeit in Quarantäne begeben müssen. Die Einrichtung wird dann Testungen auf das Coronavirus durchführen. Die erste Testung soll nach der Rückkehr in die Einrichtung innerhalb von fünf Tagen erfolgen. Leider ist das erforderlich, weil in den ersten Tagen einer Ansteckung oft noch keine erkennbaren Symptome auftreten und ein zu früh eingesetzter Test falsche Ergebnisse zeigen könnte. Nach einer zweiten Testung, die innerhalb weniger Tage folgt, kann die Quarantäne beendet werden, wenn das Ergebnis ebenfalls negativ ist.

Weihnachten werden wir in diesem Jahr anders feiern als sonst. Unsere gemeinsame Aufgabe und Verantwortung ist es, uns alle so gut wie möglich zu schützen. Bitte stellen Sie sich dieser Verpflichtung und helfen Sie mit! Mein Dank gilt in diesem Zusammenhang allen Beschäftigten in den Einrichtungen unseres Landes. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten hervorragende Arbeit, um Ihre Angehörigen bestmöglich zu schützen und zu umsorgen.

Ich hoffe sehr, dass wir im nächsten Jahr alle wieder ganz unbeschwert Weihnachten feiern können. Ein gutes Zeichen dafür ist, dass nach den Weihnachtsfeiertagen die ersten Impfungen gegen die Coronaerkrankung beginnen werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeeinrichtungen und besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe gehören aufgrund Ihres besonderen Schutzbedürfnisses zur ersten Gruppe der zu Impfenden. Diese Impfstrategie ist ein weiterer wichtiger Baustein im Kampf gegen die Pandemie.
Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute, eine besinnliche Weihnachtszeit und einen gelungenen Start in das neue Jahr.

Mit freundlichen Grüßen

Stefanie Drese

 

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