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Soziale Berufe dürfen die Fachkräfte von morgen nicht abschrecken!

Berlin, den 07.07.2020. Eine repräsentative Jugendbefragung im Auftrag des BMFSFJ zeigt, dass soziale Berufe für Jugendliche grundsätzlich attraktiv sind, die Rahmenbedingungen der Arbeit aber abschrecken. Die Arbeiterwohlfahrt sieht sich in ihren langjährigen Forderungen nach besseren Personalschlüsseln, tarifgerechter Bezahlung und Aufwertung der Berufsfelder bestätigt. Werde das nicht endlich in Angriff genommen, könne der Fachkräftemangel langfristig nicht behoben werden, so der Verband.

Der Vorstandsvorsitzende des AWO Bundesverbandes, Wolfgang Stadler, erklärt:

„Die Untersuchung zeigt ganz deutlich: Wenn das Gehalt nicht stimmt, werden wir den Fachkräftemangel auch in Zukunft nicht beheben können. Junge Menschen wollen sozial arbeiten – aber diese Arbeit muss sich für sie lohnen. Die AWO fordert seit langem, dass sich die Arbeits- und Rahmenbedingung für pädagogische Fachkräfte und Pflegekräfte verbessern müssen, damit die Attraktivität der Arbeitsfelder insgesamt ansteigt. Das bedeutet vor allem: Eine vernünftige Bezahlung muss her. Es kann einfach nicht sein, dass die Arbeit an Maschinen unserer Gesellschaft mehr wert sein soll als die Arbeit am Menschen. Im Bereich der Pflege ist ein erster wichtiger Schritt getan: Bereits im vergangenen Jahr wurde das Pflegelöhneverbesserungsgesetz beschlossen, um einen bundeseinheitlichen Tarifvertrag auf den Weg zu bringen. Jetzt muss dieser Tarifvertrag zügig kommen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass neben einer guten Bezahlung eine angemessene Personalausstattung ein zentraler Punkt für die Attraktivität eines Berufs sind. In der Pflege sollte die Politik folglich das Augenmerk darauf legen, eine verbesserte Personalausstattung zu erlangen. Es muss zügig ein Weg aufgezeigt werden, wie ein bundeseinheitliches Personalbemessungsinstrument in den Pflegeheimen umgesetzt und auch, wie die personelle Situation in der ambulanten Pflege verbessert werden kann.

Auch in der Kindertagesbetreuung ist die verbesserte Vergütung der Tätigkeit ein wichtiger Baustein – gleichwohl gehören aber auch eine qualitativ hochwertige Ausbildung, verlässliche Arbeitsbedingungen und verbesserte strukturelle Rahmenbedingungen sowie Weiterentwicklungsmöglichkeiten für die pädagogischen Fachkräfte zu den wesentlichen Faktoren, die wichtig sind. Diese Bedingungen müssen in der Kindertagesbetreuung im Fokus stehen, da nicht nur die Anzahl an Personal bedeutsam ist, sondern die Qualität der Arbeit im Mittelpunkt stehen muss, um allen Kindern eine förderliche Bildung, Erziehung und Betreuung zukommen zu lassen.“

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Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird bundesweit von über 312.000 Mitgliedern, mehr als 82.000 ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern sowie rund 237.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen.

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Quelle: AWO-Bundesverband e.V.

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