Anlässlich der heutigen Veröffentlichung des Zweiten Fortschrittsberichts zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel durch die Bundesregierung fordert die Arbeiterwohlfahrt den Schutz der Menschen vor den Folgen des Klimakrise stärker in den Fokus zu nehmen. Dieses gelte auch für Einrichtungen der Bildung und Erziehung und der Pflege mit besonders vulnerablen Zielgruppen.
AWO-Vorstandsmitglied Brigitte Döcker führte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze sowie dem Präsidenten des Umweltbundesamtes Dirk Messner ihre Position weiter aus: „Die zurückliegenden Hitzesommer zeigten: Die aktuellen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen sowie in der Sozialen Arbeit werden den Herausforderungen eines voranschreitenden Klimawandels nicht gerecht.“
Die schon jetzt spürbaren Folgen zeigen neben ökologischen auch deutlich die dramatischen gesellschaftlichen Auswirkungen der Klimakrise. Nicht zuletzt der Bereich der Pflege werde durch Hitzeperioden stark belastet. Zu pflegende Personen benötigten eine deutlich intensivere Betreuung und Beobachtung. Ohnehin überlastete Pflegekräfte müssten dann unter weiter erschwerten Bedingungen arbeiten.
Brigitte Döcker schließt daraus: „Wir müssen analysieren, welche Bedarfe es unter veränderten Klimabedingungen gibt und wie wir diesen gerecht werden können. Hierfür benötigen wir Förderung, Qualifizierung und Beratung, um uns handlungsfähig zu machen und in Zukunft betroffene Menschen besser schützen und unterstützen zu können.“ Vor diesem Hintergrund begrüßt die AWO die angekündigte Veröffentlichung einer Förderrichtlinie zur Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen. Diese schaffe Potential für sofort notwendige Maßnahmen als auch für die Entwicklung neuer Konzepte.
„Jetzt gilt, sich auf das nicht mehr Vermeidbare einzustellen und zu schützen. Mindestens genauso wichtig ist aber, dass sich die Klimakrise nicht noch weiter verschärft, sondern gesamtgesellschaftlich angegangen wird. Dabei sind wir alle gefordert“, so Brigitte Döcker.
Die Arbeiterwohlfahrt startete im Rahmen des Projektes klimafreundlich pflegen eine intensive Auseinandersetzung zum Klimaschutz in stationären Einrichtungen. Zudem läuft aktuell eine Kampagne unter dem Titel #wirarbeitendran, welche für eine konsequente Umsetzung der UN Nachhaltigkeitsziele auch in der Praxis der Sozialen Arbeit wirbt.
Weitere Informationen: www.wirarbeitendran.awo.org und www.klimafreundlich-pflegen.de.
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Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird bundesweit von über 312.000 Mitgliedern, mehr als 82.000 ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern sowie rund 237.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen.
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Quelle: AWO Bundesverband e.V.