Berlin, den 21.03.2022. Am heutigen Internationalen Tag gegen Rassismus solidarisiert sich die AWO mit allen von Rassismus betroffenen Menschen und warnt davor, dass in Deutschland immer wieder menschenfeindliche und demokratiegefährdende Diskurse und Handlungen entfachen.
Dazu erklärt Kathrin Sonnenholzner, Präsidentin der Arbeiterwohlfahrt: „Gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit müssen wir immer und überall Haltung zeigen. Das gilt dieser Tage insbesondere auch in Hinblick auf die Entwicklungen, die der Krieg in der Ukraine nach sich zieht. Diskriminierung von Flüchtenden aufgrund ihrer Herkunft dürfen wir ebenso wenig akzeptieren wie die steigende Diskriminierung von russischsprachigen Menschen in Deutschland.“
Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen verurteilt die AWO die Angriffe und Anfeindungen gegenüber vermeintlich russischsprachigen und -stämmigen Menschen sowie auf Geschäfte, Kulturbetriebe und Institutionen in Deutschland auf das Schärfste. Auch auf die in den Sozialen Netzwerken zu beobachtende Hetze gegen Russ*innen blickt die AWO mit großer Sorge. „Der Krieg in der Ukraine, der von Wladimir Putin angezettelt wurde, darf nicht der russischen und russischstämmigen Bevölkerung zugeschrieben werden,“ so Sonnenholzner weiter. “Wir lassen nicht zu, dass sich die Wut über den Krieg in der Ukraine gegen Menschen mit vermeintlichen oder tatsächlichen russischen Wurzeln richtet.“
Gleichzeitig warnt die AWO eindringlich vor der Verbreitung von Verschwörungserzählungen und Falschmeldungen über den Krieg in der Ukraine, wie es derzeit in Messenger-Diensten und Sozialen Medien unter anderem von Anhänger*innen der „Querdenken“-Bewegung zu beobachten ist. Dazu Sonnenholzner: „Das Verbreiten von Fake News und Hassrede durch demokratiefeindliche Bewegungen wird gezielt genutzt, um in der Bevölkerung Misstrauen zu säen, Ängste zu schüren und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gefährden. Es ist dringend notwendig, die Gefahren, die von Verschwörungsideologien ausgehen, ernst zu nehmen und ihnen aktiv entgegenzuwirken. Wir begrüßen daher, dass im Rahmen des kürzlich vom Bundesministerium des Innern und für Heimat vorgestellten 10-Punkte-Aktionsplanes gegen Rechtsextremismus unter anderem die entschiedene Bekämpfung von Hass und Hetze im Internet angekündigt wurde.“
Das Thema Hass und Hetze im Netz wird der AWO Bundesverband auch in seiner heutigen Aktion zum Internationalen Tag gegen Rassismus aufgreifen. Von 16:00 bis 17:00 Uhr lädt der Verband zum #AWOChat zum Thema Hate-Speech auf Twitter ein und diskutiert mit Expert*innen von der Amadeu-Antonio-Stiftung, Deutschland sicher im Netz e.V., HateAid, jugendschutz.net und den Neuen Deutschen Medienmacher*innen über Strategien, Best-Practice-Beispiele und Anlaufstellen gegen Hass im Netz.
Informationen zu allen Aktionen der AWO rund um die Internationalen Wochen gegen Rassismus im Rahmen der Kampagne „AWO gegen Rassismus – AWO – AWO für Vielfalt“ gibt es unter https://www.awo.org/kampagnen/awo-gegen-rassismus.
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Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird bundesweit von über 312.000 Mitgliedern, mehr als 82.000 ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern sowie rund 237.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen.
Quelle: AWO-Bundesverband e.V.